Zu unserer achten offiziellen KKV-Veranstaltung im Jahr 2022 trafen sich am 15. September 2022, um 19 Uhr, dreizehn KKV-Mitglieder und Gäste im Petrushaus zu einem Vortrag von unserem Vereinsmitglied Volker Koch zum Thema: „In der Fremde erfährt man mehr als zu Hause“.
Zu Beginn seines Vortrages stellte Volker Koch den Anwesenden die Faszination Afrikas mit Worten und Bildern dar. Die Fotos von gefährdeten Tierarten sowie stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen sorgten für eine schöne Einstimmung in den Vortrag.
Im 2. Teil berichtete Volker Koch u. a. von seinem Projekt aus dem Jahr 2020 zu den ECO-Stoves (ökologische Feuer- und Kochstellen in den Hütten der armen Landbe-völkerung im Naturschutzreservat „Soysambu Conservancy“ in Kenia). Hierzu sei erinnert an seinen KKV-Vortrag vom 23.01.2020.
Diese Öfen sind besonders für die Frauen eine Erleichterung, denn sie schützen die Gesundheit vor Atemwegs- und Augenerkrankungen, gleichzeitig wird die Umwelt geschont, weil durch die Öfen wesentlich weniger Holz aus der kargen Landschaft gesammelt werden muss.
Ein Eco-Stoves kostet 20 €. Bis zum 01.09.2022 konnten bereits 820 Eco-Stoves in den Haushalten fertiggestellt werden. Dadurch können jährlich ca. 2700 Tonnen CO2 und ca. 1400 Tonnen Feuerholz pro Jahr eingespart werden. Alle Spenden sind 1:1 bei den Bedürftigen angekommen.
Im 3. Teil des Vortrages wurde das neue private Hilfsprojekt „Water for Plants“ (Wasser für Pflanzen) vorgestellt, das Volker Koch mit seiner Ehefrau Christiana gegründet hat (Madevu Poultry Self Help Group). Neben der Dürre durch Wassermangel ist der Tourismus aufgrund der Corona-Pandemie eingebrochen, Arbeitsplätze gehen vor Ort verloren. Durch eine Heuschreckenplage werden zusätzlich die schon geringen Ernten aufgefressen, die Ersparnisse der Betroffenen sind aufgebraucht.
Viele Menschen werden dadurch auch abhängig von Lebensmittelspenden aus staatlichen Quellen, humanitären Hilfsorganisationen bis hin zu Spenden von den Kirchen. Hinzu kommen jetzt noch Folgen durch den Ukraina-Krieg.
In seinem 4. Teil stellte Volker Koch zuerst ein Schul- und Bildungsprojekt der deutschen Hilfsorganisation LABDOO e.V. aus Tansania vor, denn letztlich hilft nur der Weg über die Bildung zu einer Verbesserung, um die Hilfe durch Selbsthilfe zu fördern. Im Internet sind unter www.labdoo.org/deu/de weitere Informationen erhältlich.
Zum Abschluss des Vortrags wurden den Anwesenden die großen Probleme mit den indigenen Masaai zwischen Kenia und Tansania vorgetragen. So ist z. B. die Masaai-Gesellschaft streng hierarchisch aufgebaut. Ganz oben stehen dort die Männer, ganz unten die Frauen. Selbst das Vieh steht hierarchisch noch über den Frauen. Den Touristen werden nur schöne Masaii-Bilder von Männern und Frauen in bunter Bekleidung vorgezeigt, die Realität ist aber leider eine andere.
Im Anschluss an den Vortrag spendeten die Anwesenden in einer Hutsammlung für die Projekte, die Volker Koch und seine Frau unterstützen.
Alle Teilnehmer erlebten wieder einen sehr informativen, abwechslungsreichen und ausführlichen, aber auch von der Afrika-Problematik her nachdenkenswerten KKV-Vortrag.