Am 07. Juli 2022 trafen sich 29 KKV-Mitgliederinnen und -Mitglieder zur Besichtigung der Mühlen-Akademie der Bäckerei Vielhaber in Sundern-Stockum.
Der Mühlen-Meister, Herr Klaus Burchard, begrüßte die Gruppe und berichtete über die Geschichte der Mühle, die 1819 von Konrad Vielhaber erworben wurde und seit dieser Zeit im Familienbesitz ist. Eine Mühle gibt es hier schon seit über 500 Jahren. Die Mühle war zuerst als Wassermühle in Betrieb, mit der Elektrifizierung wurde sie dann auf diese Antriebsart umgestellt.
Im Rahmen der einstündigen Führung durch das mehrgeschossige Gebäude wurden die einzelnen Abläufe des Mahlprozesses im laufenden Betrieb anschaulich erläutert. So funktioniert der Ablauf des Mahlprozesses:
Nach der Ernte des reifen Getreides (Roggen) wird die Qualität geprüft und es erfolgt eine erste Grobreinigung. Danach findet das Sieben und Entstauben des Roggens statt, der dann in einem Getreide-Silo für mehrere Wochen eingelagert wird. Im Anschluss beginnt das Mahlen des Roggens mit Hilfe von fünf Doppelwalzenstühlen und dem Sieben in Plansichtern. Dieser Mahlvorgang kann sich bis zu zehnmal wiederholen. Danach erfolgt die Einlagerung im Mehl-Silo, um zur Weiterverarbeitung für die verschiedenen Produkte der Bäckerei Vielhaber genutzt zu werden. Es wird hier nur für den Eigenbedarf gemahlen (ca. 700 t pro Jahr), um die ca. 30 eigenen Vielhaber-Filialen mit ihren eigenen Backwaren zu versorgen.
Noch ein Zahlenbeispiel: Wird eine Tonne (1000 kg) Roggen gemahlen, dann erhält man daraus ca. 800 kg Roggenmehl und ca. 200 kg Kleie/Schalen. Die Kleie-/Schalenreste können dann zur Tier-Verfütterung bzw. zur Kompostierung und für die Biogasanlage weiter genutzt werden.
Nach dieser anschaulichen und informativen Führung durch Herrn Burchard konnten wir vor Ort im Vielhaber-Mühlen-Café bei Kaffee und Kuchen in entspannter, gemütlicher Atmosphäre die Eindrücke der Führung ausklingen lassen.
Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer noch ein frisch gebackenes, großes Siegerbäckerbrot.