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„Quo vadis? – Wohin gehst Du, Kirche?“

By 6. November 2024 No Comments

Die vorletzte Veranstaltung des KKV Hüsten wurde für die 56 Anwesenden im Petrihaus zu einem informativen Abend. Dr. Nils Petrat, der frühere Hüstener Vikar und jetzige Pfarrer von Herne, hielt einen Vortrag mit dem Thema „Quo vadis? – Wohin gehst Du, Kirche?“.

Der jetzige Stand der katholischen Kirche ist sehr ernüchternd und zeigt einen sehr deutlichen religiösen Erosionsprozess. Nur noch ein kleiner Bruchteil der aktuellen Kirchenmitglieder bekennt sich zu fundamentalen Glaubenswahrheiten. Demgegenüber stehen hohe Erwartungen an die Kirche (u.a. Caritas, SkF, Kitas, Beratungsstellen, Pflegeheime ), die nach wie vor eine enorme Reichweite in die Gesellschaft hinein haben. Aber wo kann angesetzt werden: Option „Kleine Herde“ ( etwa 13% der Katholiken, die einen Austritt verneinen) oder Option „Resignation“ ( Wir können eh nix ändern“).

Eine Änderung des Blickwinkels kann möglicherweise weiterhelfen. Ein „Weg“ von der traditionellen Kirchenrichtung  hin zu neuen Erfahrungsorten des Glaubens kann ein Ansatzpunkt sein.

Die Aufgaben „der Kirche“ sind zu überdenken. Hier muss zwischen der „analogen Kirche“ ( Bereich Rituale/Gottesdienste, neue Formate wie Segnungsgottesdienst, Zukunftswerkstatt, Wunsch nach Gesprächsformaten) und der „digitalen Kirche“ ( Christentum als Medienreligion, Kirche basiert auf Kommunikation, vielleicht würde Paulus heute bloggen) unterschieden werden und neu ausgerichtet werden.

Ein Blick nach Rom, wo im Oktober die Synode 2021 – 2024  zu Ende gegangen ist, kann trotz mancher Enttäuschungen auch eine Zukunftsvision innehaben.  Papst Franziskus lässt die Tür beispielsweise in der Frage nach Diakoninnen einen Spalt weit offen. Auch neue Wege des innerkirchlichen Dialogs sind geschaffen worden. Zentrale Entscheidungen zur Zukunft der Kirche ohne Einbeziehung von Laien und insbesondere von Frauen sind kaum noch denkbar.

Gespräche und Diskussionen in Gesprächskreisen, bei denen man auf Augenhöhe demokratisch, zuhörend und gemeinsam miteinander kommuniziert, wo auch manchmal mehr Dezentralität – nicht nur von oben nach unten – gefragt ist,  kann der Kirche in Zukunft einen wichtigen Stellenwert geben.

Ein erfolgversprechender Ansatz kann sein: Die Hauptamtlichen und Laien, beginnend bei den jeweiligen Ortskirchen, müssen den Kontakt und das Gespräch mit den Menschen suchen, die nicht oder nicht mehr in die Kirche kommen, sondern nur noch „Mitglied“ sind.

Im Anschluss des Vortrags fand eine angeregte Diskussion statt.

 

Möchtet ihr euch die Veranstaltung in voller Länge anschauen, hier ist der Link:

https://youtu.be/7In7u2PVkUE?feature=shared